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Checkliste: Behandlungseinheiten außer Betrieb nehmen

Kategorie: Technischer Service
Es gibt verschiedene Gründe, warum eine Zahnarztpraxis einen Prophylaxe-Raum, einzelne Behandlungszimmer oder die ganze Praxis für einige Zeit schliesst. Der Technische Service gibt Tipps, wie man die Geräte auf die Betriebspause vorbereitet, damit nach der Pause ein reibungsloser Neustart gelingt.

Ob Personalausfall wegen Krankheit, Renovierungen oder Ferienzeit: wenn ein Behandlungszimmer oder eine ganze Zahnarztpraxis für einige Zeit nicht genutzt wird, müssen die Behandlungseinheiten und ggf. die Praxistechnik außer Betrieb genommen werden. 

Bevor man einzelne Zimmer oder die ganze Praxis in Betriebspause versetzt, gilt es einige wichtige Punkte zu beachten, damit die Geräte während der Standzeit keinen Schaden nehmen und die spätere Wiederinbetriebnahme problemlos klappt.

Erfahrene Dentaltechniker des Technischen Service haben Checklisten erstellt, mit denen die einzelne Geräte in der Zahnarztpraxis sicher für längere Betriebspausen vorbereitet werden können.

Tipps vom Dentaltechniker: Außerbetriebnahme von Geräten in der Zahnarztpraxis

Checkliste für Außerbetriebnahme von Behandlungseinheiten, Kompressor und Saugmaschine

Checkliste Behandlungseinheit ausser Betrieb nehmen

Grundsätzlich sind die meisten Geräte in einer Zahnarztpraxis nicht für eine längere Betriebspause ausgelegt. In Behandlungseinheiten, Kompressoren und Sauganlagen können hohe Keimbelastungen und durch Ablagerungen gravierende Schäden entstehen, wenn sie zu lange außer Betrieb sind.

Deshalb weisen die Techniker darauf hin, dass die Geräte auch während einer längeren Betriebspause gemäß den Pflegeplänen der Hersteller durchgespült und gereinigt werden müssen. Auf Wunsch kommt auch ein Techniker von Henry Schein einmal in der Woche für eine Stunde in Ihre Praxis, um die Geräte zu kontrollieren und einmal laufen zu lassen.

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung finden Sie in der nebenstehenden Checkliste (zum Download des PDF klicken Sie bitte auf das Bild).

Behandlungseinheiten und Praxisversorgung außer Betrieb nehmen

  • Absauganlage mit Desinfektionsmittel durchsaugen.
  • Speibecken reinigen und desinfizieren entsprechend dem täglichen und wöchentlichen Pflegeplan des Herstellers.
  • Oberflächen und Polster mit einem weichen Tuch reinigen und mit einem vom Hersteller zugelassen Desinfektionsmittel desinfizieren.
  • Patientenstuhl der Behandlungseinheit hochfahren.
  • Alle Behandlungsgeräte einzeln ausschalten und den Druck von Wasser und Luft über die Multifunktionsspritze ablassen.

Wird die gesamte Praxis und nicht nur einzelne Behandlungszimmer für eine gewisse Zeit stillgelegt, sind außerdem die nachfolgenden Schritte erforderlich:

  • Kompressor ausschalten und wenn möglich den Netzstecker ziehen
  • Saugmaschine ausschalten und wenn möglich den Netzstecker ziehen.
  • Bei Nassabsaugungen den Filter entfernen und reinigen.

Wenn nach einer solchen Standzeit die Geräte wieder in Betrieb genommen werden, müssen ebenfalls einige Punkte beachtet werden, um Schäden insbesondere in den wasserführenden Bereichen zu vermeiden. Erfahren Sie aus dem Beitrag > Checkliste: So nehmen Sie Behandlungseinheiten und andere Geräte wieder  in Betrieb wie Sie in wenigen einfachen Schritten die Behandlungsstühle in Ihrer Praxis nach einer Betriebspause starten.

Checkliste Hygienegeräte: So nehmen Sie Steri & Co. außer Betrieb

Vor einer Stilllegung der Hygiene-Geräte sollten alle Medizinprodukte aufbereitet sein. Grundsätzlich sollten Sie Autoklaven, Desinfektor, Steri und andere Geräte immer entsprechend der Herstellerinfo außer Betrieb nehmen.

Auch an Hygiene-Geräte (DAC, Steri Thermodesinfektor) können Schäden entstehen, wenn sie zu lange außer Betrieb sind. Wer sich an die Empfehlungen der Hersteller hält, und die Geräte entsprechend auch während der Betriebspause gemäß den Vorgaben durchlaufen lässt, ist auf der sicheren Seite.

Die typischen Schritte haben wir in der nebenstehenden Checkliste zusammengefasst (zum Download des PDF klicken Sie bitte auf das Bild).

Sterilisator außer Betrieb nehmen

  • Tür öffnen, Gerät ausschalten.
  • Bei Geräten mit interner Wasserversorgung (Tank) müssen beide Tanks entleert und gereinigt werden (faserfreie Tücher verwenden). Bei Geräten mit externer Wasserversorgung (Aufbereitung) den Wasserzulauf schließen.
  • Netzstecker ziehen.
  • Im Ionenaustauscher bei längeren Standzeiten Kartuschen austauschen lassen, da sich auch hier die Keime vermehren können.

Außerbetriebnahme DAC Universal

  • Wöchentliches „Check & Clean“ durchführen
  • Wassertank entleeren, Tank reinigen (faserfreie Tücher verwenden)
  • Gerät ausschalten, Netzstecker ziehen

Siegelgeräte für Betriebspause vorbereiten

  • Gerät ausschalten
  • Netzstecker ziehen

Außerbetriebnahme RDG

  • Prozessmedien (Chemie) entfernen
  • Lanzen in einen Eimer mit Wasser legen und das System entlüften
  • Gerät ausschalten
  • Wasserzulauf schließen
  • Netzstecker ziehen

Außerbetriebnahme Zubehör (Drucker, Etikettendrucker, Geräte für die Protokollaufzeichnung)

  • Protokolldaten auslesen und sichern,
  • Geräte ausschalten, Netzstecker ziehen
Download der Checkliste Außerbetriebnahme Hygienegräte

Checkliste: Außerbetriebnahme Netzwerk, CAD/CAM, Röntgen

Netzwerk, Praxis-Server und IT

  • Machen Sie ein Backup des Servers.
  • Prüfen Sie die Datensicherung, bevor Sie die Praxis schließen!
  • Schalten Sie Computer-Anschlussgeräte wie Scanner, Lautsprecher und Drucker aus.
  • Schalten Sie folgende Geräte nicht aus:
    ·      Faxgeräte
    ·      Telefone
    ·      Server und Sicherungsfestplatten
    ·      Sicherheitssysteme

CAD/CAM

  • Führen Sie die vom Hersteller vorgeschlagene Reinigungsprozedur der Fräsmaschine durch.
  • Nehmen Sie das Gerät vom Strom
  • Leeren Sie, wenn möglich, das Wasserfach aus.

Röntgen

  • Schalten Sie alle Röntgengeräte ab.
Download Checkliste Röntgen & CAD/CAM

Patientenkommunikation nicht vergessen: Sorgen Sie für Transparenz

Informieren Sie Ihre Patienten auf allen Kanälen über Einschränkungen im Praxisbetrieb – und welche Leistungen Sie wie gewohnt anbieten.

  • Nutzen Sie dazu nicht nur Aushänge in der Praxis, sondern bespielen Sie alle Kanäle, über die sich Ihre Patienten über Ihre Praxis informieren: Praxis-Website, Facebook, Aushänge vor der Praxis, Newsletter.
  • Rufen Sie Patienten mit bereits vereinbarten Terminen an, um sich zu vergewissern, dass sie auch erscheinen werden.
  • Und vergessen Sie nicht, Ihren Anrufbeantworter zu besprechen.

Besonders wichtig ist es in der derzeitigen Situation, Ihren Patienten deutlich zu machen, dass ein notwendiger Besuch in der Zahnarztpraxis weiterhin problemlos möglich ist. Kommunizieren Sie, wie hoch die Hygienestandards in Ihrer Praxis sind.

Weisen Sie auf den oben genannten Kanälen also auch auf die allgemeinen und vor allem die zusätzlichen Infektionsschutzmaßnahmen Ihrer Praxis hin. Zusätzliche hilfreiche Informationen lesen Sie im Beitrag > Tipps zur Patientenkommunikation in Krisenzeiten.

Was Sie sonst noch bedenken sollten: Checkliste Praxisschliessung

Wird die gesamte Praxis für eine ganze Woche oder länger geschlossen, geht es nicht nur um die korrekte Außerbetriebnahme von Behandlungseinheiten und anderen Geräten, sondern um das gesamte Praxismanagement und vor allem die Kommunikation mit Patienten und den verschiedenen Dienstleistern und Geschäftspartnern.

  • Absprache mit Dentallabor und Material-Zulieferer
  • Haltbarkeit angebrochener Materialien prüfen, richtige Lagerung veranlassen (siehe Herstellerinformationen).
  • Postlagerung oder Weiterleitung veranlassen
  • Reinigungskraft informieren
  • Praxiswäsche zur Wäscherei
  • Abo-Service aussetzen (Zeitungs-, Blumen-, Lunchlieferung etc.)

Weitere hilfreiche Informationen finden Sie in nachfolgend verlinkten Ratgeber.

vom 14.04.2020
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