Erfolgsgeschichte: So klappte diese sanfte Praxisabgabe reibungslos

Kategorie: Praxisabgabe
Beratung für Praxisabgeber
Eine sanfte Praxisabgabe birgt auch Risiken, doch bei Dipl.-Stom. Manuela Marinow und Dr. Stefanie Beyer lief alles glatt. Wie ist ihnen das gelungen?

Einen Gedankenaustausch zwischen Dr. Stefanie Beyer und Dipl.-Stom. Manuela Marinow mitzuerleben, ist, wie einem Tanz zuzusehen, bei dem jede Bewegung flüssig und harmonisch wirkt. Eine Zahnärztin trifft eine Aussage, die andere führt sie fort, ergänzt oder vollendet sie. Es gibt keine Unstimmigkeiten, aber viel Lächeln und Lachen. Genauso positiv wie ihre Art zu kommunizieren ist auch der Weg, den sie bei der sanften Praxisabgabe gemeinsam als Zahnärztinnen gegangen sind.

Dr. Beyer hat die Praxis von Dipl.-Stom. Marinow im Jahr 2019 übernommen und sie als Zahnärztin angestellt. Vieles, was darauf folgte, war nicht geplant, doch alles fügte sich. So hat sich die Zusammenarbeit für beide in vielerlei Hinsicht gelohnt – und tut es weiterhin.

Kleinstadtpraxis nahe Leipzig etabliert

Seinen Anfang nahm alles im Jahr 1991. Dipl.-Stom. Marinow gründete ihre Einzelpraxis in Taucha, einer an Leipzig angrenzenden Kleinstadt. „Ich habe die Praxis von null aufgebaut“, erinnert sich die Zahnärztin. Sie stellte zwei Helferinnen ein, die seit 30 Jahren mit ihr zusammenarbeiten, und gewann zahlreiche Patienten, die der Praxis bis heute treu sind.

Ende 2018 fasste sie den Entschluss, die Praxis abzugeben, und schaltete eine Anzeige. Sie wollte aus privaten Gründen beruflich kürzertreten, aber ihre Tätigkeit noch nicht aufgeben. Dabei plante sie, nach dem Verkauf eine Stelle als Angestellte in einer anderen Praxis zu suchen.

Alternativ hielt sie sich die Option offen, die Übernehmerin oder den Übernehmer ihrer Praxis nach einer Anstellung zu fragen – gegenseitige Sympathie vorausgesetzt.

Erfolgreiche Nachfolgesuche für die Zahnarztpraxis: Sympathie war sofort da

Dr. Beyer war die erste Kandidatin, die sich auf ihr Inserat meldete. Bei der ersten Besichtigung war ihr die junge Zahnärztin sofort sympathisch. „Sie war so enthusiastisch und aufgeschlossen, ich hatte einen sehr guten ersten Eindruck.“ Dr. Beyer ging es genauso. Das persönliche Verhältnis stimmte also.

Zudem war Dr. Beyer angetan von der zeitgemäßen Ausstattung der Zwei-Zimmer-Praxis. Dipl.-Stom. Marinow hatte darauf stets Wert gelegt. Vernetzte Praxisprozesse samt modernem Hygienemanagement und digitalem Röntgen waren bereits vorhanden. Und erst zwei Jahre zuvor hatte die Inhaberin neue Behandlungseinheiten gekauft. „Die Praxis war so ausgestattet, dass man sofort loslegen konnte, ohne erst investieren zu müssen“, betont Dr. Beyer.

Die beiden einigten sich schnell über den Verkauf. Am 1. April 2019 übernahm Dr. Beyer die Praxis. Und da Dipl.-Stom. Marinow sich sehr gut vorstellen konnte, mit der neuen Inhaberin im Team zu arbeiten, fragte sie sie spontan nach einer Anstellung. „Als sie mich nach der Anstellung gefragt hat, habe ich aus Sympathie heraus zugesagt, auch wenn ich erst etwas skeptisch war. Gedanklich war ich immer noch darauf eingestellt, zunächst als Einzelbehandlerin zu starten. Ich hatte auch Angst, dass die Patienten nicht für uns beide reichen würden“, erinnert sich Dr. Beyer. Doch diese Befürchtung sollte sich nicht bewahrheiten.

Zahn

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Auf denttalents.de betreibt Henry Schein Dental eine der größten Online-Präsenzen in Deutschland für junge Zahnärztinnen und Zahnärzte. Dazu gehört eine gut besuchte Praxisbörse für Zahnarztpraxen. Dort können Praxisabgeber ihre Praxis diskret inserieren und schnell mit Interessenten in Kontakt kommen. Mit ihrem breiten Kontaktnetzwerk helfen die erfahrenen Berater von Henry Schein auch darüber hinaus bei der Nachfolgesuche.

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Zusammenarbeit schafft Freiräume

Auch wenn die Anstellung von Dipl.-Stom. Marinow nicht von vornherein eingeplant war: Rückblickend sind beide sehr glücklich darüber. Sie profitierten direkt von der neuen Konstellation, insbesondere mit Blick auf die Work-Life-Balance. Dipl.-Stom. Marinow reduzierte ihre Stundenanzahl von 40 auf 30.

Und Dr. Beyer wiederum konnte dank der Unterstützung der ehemaligen Inhaberin ebenfalls in diesem Umfang arbeiten. Als Mutter einer damals zweijährigen Tochter kam ihr das sehr entgegen. Von Vorteil war für sie auch, dass sie an etablierte Prozesse anknüpfen konnte und nicht erst neue aufbauen musste. „Das alles machte den Start für mich viel leichter, ich konnte einfach mit reinwachsen.“

Rücksichtnahme als Schlüssel zum Teamerfolg

Grundsätzlich birgt die Zusammenarbeit von Abgeber und Übernehmer diverse Konfliktgefahren, etwa in Bezug auf die Praxisausrichtung. Dr. Beyer und Dipl.-Stom. Marinow haben diese gekonnt umschifft.

Der Kern ihrer erfolgreichen Zusammenarbeit liegt in einer offenen Kommunikation und gegenseitiger Rücksichtnahme. „Ich hänge mich bei Führungsfragen nicht groß rein und lasse Steffi machen. Und wenn sie mich um Rat fragt, dann helfe ich ihr“, sagt Dipl.-Stom. Marinow.

Anknüpfend daran betont Dr. Beyer: „Ich versuche im Gegenzug, ihr das Arbeiten so angenehm wie möglich zu machen.“ So war sie zum Beispiel damit einverstanden, dass die ehemalige Inhaberin ihre über viele Jahre bewährten Füllungs- und Zahnersatzmaterialien weiterhin verwendet.

Auch bei der Führung des gesamten Praxisteams achtet Dr. Beyer darauf, die Bedürfnisse und Kompetenzen der Mitarbeiterinnen zu respektieren und sie dementsprechend einzusetzen. Zudem setzt sie sich regelmäßig mit dem Team zusammen und spricht über die Aufgabenverteilung und die Entwicklung der Praxis.

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Starker Zulauf an Patienten

Seit der Übernahme im April 2019 ist die Praxis stark gewachsen – und das trotz der herausfordernden Umstände durch die Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie. Dr. Beyer und Dipl.-Stom. Marinow ist es gelungen, bisherige Patienten zu halten und zusätzlich viele neue zu gewinnen. Einige kamen von einer Praxis in der Nähe, deren Inhaber ohne Nachfolger hatte schließen müssen. Bald war klar: Die Zwei-Zimmer- Praxis war zu klein und reichte nicht aus, um die Nachfrage zu bedienen – eine größere musste her.

Erfolgreiche Objektsuche in Taucha

Bei der Objektsuche in Taucha entdeckte Dr. Beyer eine Immobilie, die gerade saniert wurde. Das war ideal, denn so konnte sie die Räume frei planen und sie nach eigenen Vorstellungen gestalten. Sie holte das gesamte Praxisteam mit ins Boot und begeisterte alle für die neuen Räumlichkeiten.

Seit März 2022 arbeitet das Team in der neuen Praxis – auf 216 Quadratmetern und zunächst in drei Behandlungszimmern. Das vierte wird gerade ausgebaut, sodass es bald für die Behandlung zur Verfügung stehen wird.

Auch das Team ist inzwischen stark gewachsen. Dr. Beyer hat eine Praxismanagerin, mehrere Auszubildende sowie eine Zahnmedizinische Prophylaxeassistentin eingestellt. Zudem konnte Ende letzten Jahres eine der beiden übernommenen Zahnmedizinischen Fachangestellten die Weiterbildung zur Zahnmedizinischen Verwaltungsassistentin erfolgreich abschließen. Seit Dezember 2022 unterstützt zudem eine Assistenzzahnärztin als dritte Behandlerin.

Zukunftspläne der Zahnärztinnen

Nach vielen Jahren im Beruf ist Dipl.-Stom. Marinow froh darüber, mit Dr. Beyer eine so fähige Nachfolgerin gefunden zu haben und in absehbarer Zeit in den Ruhestand gehen zu können. Dr. Beyer ist äußerst dankbar für die Unterstützung durch Dipl.-Stom. Marinow – und stellt sich darauf ein, auch künftig eine wichtige Anlaufstelle für viele Patienten zu sein.

„Was den Patientenzulauf angeht, wird es wahrscheinlich nicht weniger. Im Umkreis haben wir einige Zahnarztpraxen mit älteren Inhabern, die wohl nicht alle einen Nachfolger finden werden“, sagt die Gründerin. All dies hat sie im Blick und freut sich darauf, gemeinsam mit ihrem Team für Patienten da zu sein und ihnen eine umfassende zahnmedizinische Versorgung zu bieten.

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vom 24.04.2023
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