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Endodontie: Endo-Feilen und Methoden der Wurzelkanalaufbereitung

In der Endodontie sind flexible und bruchfeste Feilen unabdingbar. Moderne endodontische Verfahren und einfach zu bedienende Feilensysteme vereinen Effizienz und Sicherheit und ermöglichen es Zahnärzten auch ohne Spezialkurrikulum sicher und effektiv zu arbeiten.

Die modernen Feilensystemen der heutigen Endodontie  machen Wurzelkanalbehandlungen nicht nur bei der Aufbereitung komplexer Kanalgeometrien in der endodontischen Spezialpraxis einfacher und sicherer.

Gerade für einfachere Wurzelkanalaufbereitung in der generalistischen Zahnarztpraxis ergeben sich durch die neuen Verfahren und Instrumente viele Vorteile.

Inhaltsübersicht

Die Anzahl der Wurzelkanalbehandlungen steigt stetig

Das Interesse von Patienten an endodotischen Behandlungen zum Erhalt ihrer natürlicher Zähne steigt. 6,58 Mio. Wurzelkanalbehandlungen wurden im Jahr 2019 bei den Primär- und Ersatzkassen abgerechnet (Quelle: KZBV Jahrbuch 2020). Diese seit Jahren steigende Zahl trägt zur sinkenden Quote an Extraktionen bei.

Ein weiterer Grund für die steigenden Zahlen: Die Verfahren werden einfacher, neue Endo-Feilen und Hilfsmittel wie Dentalmikroskope und DVT macht die Behandlungen sicherer. 

Endodontische Behandlungen, also Behandlungen von Erkrankungen des sogenannten „Pulpa-Dentin-Komplexes“ und des periapikalen Gewebes des Zahns werden deshalb zunehmend nicht nur in Spezialpraxen, sondern immer häufiger auch in vielen allgemeinen Zahnarztpraxen erfolgreich durchgeführt.

Endodontische Instrumente zur mechanischen Aufbereitung des Wurzelkanals

Ziel der endodontischen Behandlung ist das Entfernen der Infektion aus dem Wurzelkanalsystem. Zugleich soll eine adäquate Ausformung des Kanals für den bakteriendichten Verschluss geschaffen werden. Hierbei ist die mechanische Aufbereitung von verschiedenen Gegebenheiten abhängig, z. B.

  • Durchmesser des Wurzelkanals,
  • Krümmung des Wurzelkanals,
  • Radius des Wurzelkanals,
  • verwendeten Instrumenten.

Während anatomische Gegebenheiten nicht änderbar sind, wird die Instrumentenwahl zum wichtigen Kriterium. Idealerweise folgen die Instrumente bzw. Wurzelfeilen dem ursprünglichen Kanalverlauf, sodass dieser bei der Aufbereitung erhalten bleibt.

Jedes Abweichen vom originären Wurzelkanalverlauf verursacht einen unnötigen Substanzabtrag. Folgen sind beispielsweise Schwächung des Zahnes, Perforationen oder Reste von infiziertem Gewebe.

Dies stellt an die Aufbereitungsinstrumente (Endo-Feilen) hohe Anforderungen.

Welche Endo-Feile eignet sich für welchen Zahnarzt?

Endo-Spezialisten finden auf dem Dentalmarkt eine riesige Auswahl vielseitiger und breit ausdifferenzierter Feilensysteme. Für jeden Spezialfall und vor allem für die unterschiedlichsten individuellen Vorlieben ist die passende Feile zu finden.

Generalisten, die im Praxisalltag regelmäßig einfachere endodontische Fälle behandeln, haben in der Regel wenig Interesse an einem komplexen System aus vielen Feilen. Für die Auswahl eines Feilensystems für diese Gruppe von Zahnärzten lassen sich einige allgemeingültige Kriterien nennen:

  • Einfachheit – Unkomplizierte Anwendung durch den Einsatz möglichst weniger Feilen und eines Aufbereitungsschemas in verschiedenen Szenarien und Kanalgeometrien.
  • Effizienz – Hohe Schneidleistung und Flexibilität
  • Sicherheit – Schutz vor Ermüdung und Feilenbruch.

Ein-Feilen- oder Mehr-Feilen Technik in der Endodontie?  

Für die Aufbereitung weniger herausfordernder Fälle reicht häufig eine reduzierte Feilenauswahl. In Sachen Einfachheit liegen Ein-Feilen-Systeme vorne. Diese Systeme ermöglichen es dem Behandler, mit nur einer Feile sowie einer Gleitpfad-Feile einen Großteil der endodontischen Behandlungen abzudecken. In der Regel ist das Feilenmaterial zusätzlich thermisch behandelt, was die Flexibilität der Feile und auch die Bruchfestigkeit erhöht - ein großes Plus in Punkto Sicherheit.

Die Vielseitigkeit des Feilen-Systems ist für jene Zahnarztpraxen ein besonders wichtiges Kriterium, die im Praxisalltag auch schwierigere endodontische Fälle behandeln. Sobald es komplexer wird und der Wurzelkanal stärker gekrümmt ist, kommen Ein-Feilen-Systeme an ihre Grenzen. Sinnvoller sind dann rotierende Mehr-Feilen-Systeme. Abgestimmte Feilensortimente ermöglichen auch hier eine größtmögliche Einfachheit für den Zahnarzt, indem nur wenige Feilen in stets gleicher oder ähnlicher Instrumentenfolge eingesetzt werden.  

Zitatzeichen
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Aktuell liegt es im Trend, die Feilensequenz zu verschlanken. Viele Praxen fragen nach der optimalen Wurzelkanalaufbereitung mit so wenigen Feilen wie möglich. Auch die Nachfrage nach flexiblen, gut kontrollierbaren Feilensystemen wächst.

Aber auf der anderen Seite steht bei anderen Endodontologen die Schonung der Wurzelkanalwände im Vordergrund, sodass auch vermehrt nach zeitaufwendigeren Mehrfeilensystemen gefragt wird. Es ist also immer die Praxisphilosophie entscheidend. 

– Juliane Sammüller
Endo-Spezialistin und Medizinprodukteberaterin bei Henry Schein

Was sind die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Materialien von Endo-Feilen    

Endodontische Feilen werden seit den 60er Jahren aus Edelstahl gefertigt (Chr-Ni). Ende der 80er Jahre kamen die ersten Feilen aus Nickel-Titan-Legierung (NiTi-Feilen) auf den Markt. Diese Feilen wiesen ein anderes Elastizitätsverhalten auf. Das Risiko für Instrumentenbruch konnte so gesenkt werden, Wurzelkanalbehandlungen wurden sicherer.

Zudem gibt es bei Nickel-Titan-Legierung einen für die Eigenschaften des Materials bedeutenden kristallographischen Unterschied zwischen sogenanntem Austenit und Martensit.

Durch Wärmebehandlung erzeugte martensitische NiTi-Feilen lassen sich leicht in Form bringen, so dass auch stark gekrümmte Wurzelkanalgeometrien aufbereitet werden können. Insbesondere die Kombination verschiedener Feilenarten ist bei komplexen Kanalgeometrien vielversprechend. Lesen Sie dazu auch den Patientenfall > Hybridisierende Wärmebehandlung: endodontische Feilen kombinieren 

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Was bedeuten der ISO-Standard und die Farbcodes bei Endo-Feilen?

Bei endodontischen Instrumenten definiert der ISO-Standard nicht nur Durchmesser und Längen, sondern auch Mindestanforderungen an die mechanische Belastbarkeit.

Die unterschiedlichen Durchmesser von Endo-Feilen sind zur einfachen Handhabung in der Praxis nach einem einheitlichen Farbschema codiert:

  • Weiß (15),
  • Gelb (20),
  • Rot (25),
  • Blau (30),
  • Grün (35)
  • Schwarz (40).

Diese Farben werden bis zur Größe 140 in der gleichen Reihenfolge verwendet.

Laser, Röntgen Mikroskop: Was benötigt der Zahnarzt für die Endo?

Nicht nur sauber, sondern keimfrei: Die Spülung des Wurzelkanals

Damit eine endodontische Behandlung langfristig erfolgreich ist, müssen Debris und Smear Layer, Biofilm und alle bakteriellen Mikroorganismen aus dem Wurzelkanalsystem und den Dentintubuli entfernt werden.

Da eine rein manuelle Spülung nicht effektiv genug ist, insbesondere weil sie nicht ausreichend tief in die Dentintubuli eindringt, wird die jeweilige Spüllösung aktiviert. Es gibt unterschiedliche Verfahren zur Aktivierung.

Ein wichtiger Trend in der endodontischen Praxis sind Wurzelkanalbehandlungen mit Laser, sogenannte laseraktivierte Spülverfahren – manche Endodontologen sprechen sogar vom neuen Goldstandard. Insbesondere das PIPs-Verfahren hat sich in Studien als besonders effizient erwiesen.

Mikroskopische Wurzelbehandlung: Dentalmikroskope sorgen für bessere Sicht

Vergrößerungshilfen wie Lupenbrillen und mehr noch moderne Dentalmikroskope verbessern die Sicherheit und den Erfolg endodontischer Behandlungen. Aktuelle optische Systeme für die Zahnarztpraxis ermöglichen eine variable Vergrößerung und sorgen für optimale Beleuchtung.

Dabei ist nicht für jede endodontische Behandlung zwingend ein Mikroskop erforderlich. Auch wenn viele Endo-Spezialisten die mikroskopische Wurzelkanalbehandlung für unverzichtbar halten - das Dentalmikroskop alleine bestimmt nicht den Erfolg der Behandlung. Aber es gibt anspruchsvolle Behandlungsfälle, die nur durch den Einsatz von Dentalmikroskopen möglich sind, und viele andere Fälle, in denen die Präzision durch das Mikroskop derart gesteigert wird, dass auch die Erfolgsquote deutlich nach oben geht.

Für komplexere Wurzelkanalsituationen mit entsprechend längerer Behandlungsdauer ergibt sich ein weiterer Vorteil: Der Zahnarzt arbeitet mit einem Dentalmikroskop über einen Spiegel, so dass der Patient den Mund weniger weit öffnen muss.

DVT und Endodontie: Sicherheit durch digitale Bildgebung

Auch die digitale Bildgebung – genauer gesagt die digitale Volumentomografie (DVT), auch 3D-Röntgen genannt – sorgt in der Endodontie für entscheidende Verbesserungen von Diagnose und Therapie. Lange Jahre war der Nutzen periapikaler Röntgenbilder sehr limitiert.

Durch den Einsatz des DVT können periapikale Veränderungen und Wurzelresorptionen nicht nur sehr viel präziser, sondern auch frühzeitiger erkannt werden als mit den bisherigen herkömmlichen Schichtaufnahmen. Ein wichtiger Beitrag zur Sicherheit der Patienten.

Zugleich trägt diese technische Entwicklung zum Erfolg der Endodontie insgesamt bei, denn viele Behandlungen wären ohne das digitale 3D-Röntgen nicht möglich. 

Der Beitrag > Digitales Röntgen in der Zahnarztpraxis: Einstieg in die digitale Diagnostik gibt Praxisinhabern einen guten Überblick über den aktuellen Stand der dentalen Röntgentechnik und beantwortet Fragen zur Digitalisierung in der eigenen Praxis.

Zahn

Gemeinsam das optimale Endo-System finden

Die Endodontie-Spezialisten bei Henry Schein bieten eine maßgeschneiderte Beratung für den hochkomplexen Bereich der endodontischen Instrumente und unterstützen Zahnarztpraxen dabei, die individuell optimale Geräte- und Materiallösung zu finden.

Die Spezialisten beraten herstellerunabhängig und bieten zugleich Exklusivprodukte und Eigenmarken mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis an. Neben Motoren und Endo-Feilen unterstützen sie auch bei der Auswahl von Mikroskop, Laser für PIPS/SWEEPS, Lupenbrillen oder DVT. Bei Bedarf werden Kundenberater der Hersteller zu einem gemeinsamen Praxistermin eingeladen.

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vom 05.07.2022
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