Auch die direkte Patientenkommunikation wird zunehmend digitalisiert, etwa bei der Terminvergabe. Braucht man dafür bald keine Mitarbeiter mehr?
Die Terminvereinbarung läuft in der Regel über die Abrechnungssoftware. Heute bieten fast alle Programme auch Features wie automatische Erinnerungen per E-Mail oder SMS. Die Digitalisierung der Terminplanung geht so weit, dass einige Praxen ihren Terminkalender online stellen. Patienten können so ihren Termin online selbst buchen.
Nach meiner Einschätzung funktioniert dies aber nur für kurze und unkomplizierte Termine. Auch hier gilt: Die Digitalisierung vereinfacht die Terminplanung und ermöglicht effiziente Prozesse. Aber für eine optimale Auslastung der Praxis und eine optimale Betreuung der Patienten ist das persönliche Gespräch mit einer erfahrenen Mitarbeiterin durch nichts zu ersetzen.
In immer mehr Wartezimmern finden sich Tablets, über die Patienten Informationen zur Praxis und zum Leistungsspektrum abrufen können. Kann man sich das Drucken von Flyern und Broschüren also in Zukunft sparen?
Nach meiner Erfahrung haben gedruckte Broschüren, die sich der Patient in die Tasche stecken kann, weiterhin ihre Berechtigung. Meist lohnt es jedoch nicht, Patientenflyer mit detaillierten Infos über einzelne Leistungen selbst erstellen zu lassen.
Ein Beispiel, wie Henry Schein Zahnärzte mit CEREC bei Patientengesprächen unterstützt, ist das vielfältige CEREC-Marketingpaket. Damit fällt es den Praxen leichter, ihren Patienten die Leistungen näherzubringen.
Wo lässt sich durch Nutzung digitaler Tools bei der Patientenkommunikation denn deutlich Zeit einsparen?
Ein Mehrwert entsteht zum Beispiel bei der Evaluation der Patientenzufriedenheit. Bisher sind viele Praxen bei der Bewertung ihrer Außenwirkung auf Mutmaßungen und einzelne Rückmeldungen von Patienten angewiesen. Für die Erstellung und Auswertung eigener Fragebögen haben die wenigsten Praxisteams Zeit.
Die exklusiv bei Henry Schein erhältliche Dokumentenmanagement-Software DOCma bietet hier ein flexibles und benutzerfreundliches Befragungstool, mit dem Kennzahlen erfasst und die Wirkung einzelner Kommunikationsmaßnahmen oder Investitionen überprüft werden können.
Bieten sich für den persönlichen Patientenkontakt für das Praxisteam denn auch Fortbildungen an?
Ja, Fortbildungen sind wichtig, unter anderem weil sie eine einheitliche Aussage aller Teammitglieder gewährleisten. Das bietet sich vor allem an, wenn es um die professionelle Kommunikation rund um Privatleistungen geht. Häufig fällt es den Teammitgliedern nicht leicht, die Patienten in einem Gespräch von den recht kostspieligen Leistungen zu überzeugen. Diese Hemmungen sind menschlich nachvollziehbar, gefährden aber eine optimale Patientenberatung und mindern die Wirtschaftlichkeit der Praxis.
Nicht zu unterschätzen sind aber auch die eigenen Werte in der Praxis und in der Mitarbeiterführung, die sich meist unmittelbar auf den Umgang des Teams mit den Patienten auswirken. Sehr empfehlen kann ich zu diesem Thema den Ratgeber von Frank Caspers > Mitarbeiterführung in der Zahnarztpraxis.
Und welche Fortbildungsmaßnahme wäre hier sinnvoll?
Ein gezieltes Training in Kleingruppen, da es den Teilnehmern die nötige Sicherheit für die Patientenkommunikation gibt. Wichtig ist, dass neben der souveränen Ansprache von Privatleistungen und der zielgerichteten Durchführung von Beratungsgesprächen im Kurs auch professionelle Kommunikationstechniken vermittelt werden, beispielsweise aktives Zuhören und Einwandbehandlung.