
Midas von SprintRay: Kompakt und leistungsstark
Mit dem Midas bringt SprintRay zur Internationalen Dental-Schau (IDS) im März einen völlig neuartigen dentalen 3D-Drucker auf den Markt. Der kleine und kompakte Midas ist auf den Druck von zahnfarbenen Einzelkronen, Inlays und Veneers in kleinen Mengen ausgerichtet. Er arbeitet ausschließlich mit einem speziellen Druckmaterial namens SprintRay Ceramic Crown, das zu mehr als 50 Prozent aus Keramik besteht.
Das neuartige Kapselsystem des Midas ermöglicht bei der Erstellung eines Zahnersatzes eine Kombination aus Pressen und 3D-Drucken. Das cloudbasierte AI Studio, die zugehörige Software für das Design von Restaurationen, wurde extra für den Midas entwickelt und ist intuitiv bedienbar. Der Midas eignet sich vor allem für Zahnarztpraxen, kann aber auch in Dentallaboren zum Einsatz kommen.
Inhaltsverzeichnis
Midas – Die Eigenschaften im Detail
Dentaler 3D-Druck ist ein zukunftsträchtiges Thema. 3D-Drucker werden daher in Zahnarztpraxen und in der Zahntechnik immer beliebter. Um sie noch besser und effizienter zu machen, arbeiten Hersteller an Neuentwicklungen im Bereich der 3D-Druck-Technologien und der Druckmaterialien. Im Fall des Midas von SprintRay ist beides neu: die Technologie mit zugehöriger Software und das spezifische Druckmaterial.
Das Material: SprintRay Ceramic Crown
Der Midas druckt ausschließlich Restaurationen aus einem zahnfarbenen Material in verschiedenen Zahnfarben, genannt SprintRay Ceramic Crown. Dieses besteht zu mehr als 50 Prozent aus Keramik und weist damit eine besonders gute Verträglichkeit und Optik auf. Das durch die FDA (Food and Drug Administration) und die MDR (Medical Device Regulation) zugelassene Druckerharz ist freigegeben für
- definitive Einzelkronen,
- definitive Teilkronen für Front- oder Seitenzähne
- und Einzelveneers.
Die Software: AI Studio
Das zu dem Midas gehörige AI Studio ist eine weitere Besonderheit. Dabei handelt es sich um eine von SprintRay entwickelte CAD-Software, die das Design von Einzelkronen, Inlays und Veneers erleichtert. Eine im cloudbasierten System hinterlegte künstliche Intelligenz berechnet die optimale Zahnform der Restauration anhand der Größe und Stellung der Nachbarzähne sowie der Beschaffenheit des gesamten Modells.
Das Prozedere ist intuitiv: Will der Zahnarzt oder Labortechniker eine Restauration drucken, zum Bespiel eine Krone, lädt er den entsprechenden Intraoralscan im System hoch. Der Bediener hat nun die Möglichkeit, die Präparationsgrenze zu definieren und die von der Software vorgeschlagene Krone gegebenenfalls anzupassen und zu individualisieren. Nach dem Design der Krone schickt er die Daten direkt an den Midas.

Das Design einer Restauration mit AI Studio ist ein einfacher, intuitiver und automatisierter Prozess. Die KI-generierten Vorschläge der Software können noch angepasst und individualisiert werden. Aber meist passt der Vorschlag der KI schon perfekt, ohne dass weitere manuelle Schritte notwendig sind. Mit dem Erwerb des Midas erhalten Sie ein Jahr lang kostenlosen und unbegrenzten Zugang zu AI Studio und Designs.
– Marc Fütterer
CAD/CAM-Spezialist bei Henry Schein Dental
Die Technologie: Die patentierte Digital Press Stereolithography (DPS)

Druckerharze mit hohem Keramikanteil sind langlebig und daher für Restaurationen sehr gut geeignet. Der 3D-Druck mit diesen Resins ist jedoch herausfordernd, weil das Material eine besonders hohe Viskosität aufweist. Diese Zähflüssigkeit erschwert den herkömmlichen Stereolithografie (SLA)-Druck, bei dem die Aushärtung Schicht für Schicht erfolgt.
SprintRay hat daher mit der Digital Press Stereolithography (DPS) eine besondere Technologie entwickelt, um Zahnersatz aus Ceramic Crown zu pressen. Dabei wird das Material unter Druck gesetzt, um eine bessere Fließbarkeit zu erreichen, und von oben in eine Form gepresst. Beim Drucken mit dem Midas werden spezielle Kapseln verwendet, die mit Materialtyp, Farbe und weiteren Informationen codiert sind. Zunächst muss der Auftrag ausgewählt werden, der von der Software aus an den Midas gesendet wird. Dann wird mit dem Barcode-Scanner der Code auf der Kapsel gescannt, anschließend kann der Druckvorgang beginnen.
Jede Kapsel verfügt auf der einen Seite über einen Pressstempel, auf der anderen Seite liegt eine kleine Druckplattform. Auf der Unterseite befindet sich ein optisches Fenster für die Belichtung des lichthärtenden Kunststoffs. Mit der gängigen Stereolithografie-Technik wird das Resin durch eine UV-Lichtquelle polymerisiert, also ausgehärtet. Der Druckprozess erfolgt schichtweise: Das flüssige Harz wird selektiv belichtet und härtet so Schicht für Schicht aus.
Drucken und Pressen
Der Druck des Harzes sowie das Pressen erfolgen im Wechsel: Jedes Mal, wenn eine Schicht belichtet wurde, senkt sich ein Bügel auf den Kolben und presst so unter Druck neues Material nach. Das ausgehärtete Material legt sich ab, dann wird wieder eine Schicht belichtet. Dieser Vorgang setzt sich fort, bis die Krone, die Inlays oder Veneers gedruckt sind. Dabei bewegen sich die Druckplattform und der Kolben wie eine Wippe gegenläufig auf und ab. Mit dieser Kombination aus Pressen und Belichten gelingt es, Kronen oder andere Restaurationen mit einem höheren Keramikanteil zu erstellen.
Nach dem Druck wird der Zahnersatz bei der anschließenden Nachbehandlung mit Isopropanol eingesprüht, gereinigt und dem Lichthärtegerät NanoCure, das ergänzend zum Midas empfohlen wird, nachgehärtet. Nach kurzem Finalisieren der Restauration – Abtrennen der Supportstruktur und anschließender Politur – kann sie dem Patienten direkt eingesetzt werden.
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Platz für drei Resinkapseln
Insgesamt bietet der Midas auf einer beheizten Glasplatte Platz für drei kleine Resinkapseln. Damit kann man gleichzeitig entweder bis zu drei Einzelkronen drucken, alternativ bis zu sechs Inlays oder bis zu neun Veneers.

Der 3D-Druckvorgang mit dem Midas ist in weniger als zehn Minuten abgeschlossen. Liegt der Intraoralscan vor, dauert der gesamte Prozess vom Design bis zur fertigen Restauration alles in allem etwa eine Stunde. Wichtig ist zu beachten, dass ausschließlich Kronen, Inlays oder Veneers aus zahnfarbenem Material gedruckt werden können. Und das in kleinen Mengen. Haben Sie Fragen? Wir beraten Sie gerne.
– Marc Fütterer
CAD/CAM-Spezialist bei Henry Schein Dental
Midas – Für wen sich der neue 3D-Drucker lohnt
Die Anschaffung eines 3D-Druckers zur Herstellung von Restaurationen ist für Zahnarztpraxen und Dentallabore interessant. Trotz der Faszination für neue Technologien in diesem Bereich sollten Sie die Kosten im Auge behalten. Dabei geht es nicht nur um den Anschaffungspreis des Druckers und eventuell benötigter Zusatzgeräte, sondern auch um Ausgaben für Material, Strom, Wartung, Software und vieles mehr. Der Midas von SprintRay ist auf spezielle Indikationen ausgerichtet. Ob sich die Anschaffung für Sie lohnt, hängt davon ab, welchen Zweck der 3D-Drucker in Ihrer Praxis oder in Ihrem Labor erfüllen soll.
Bedarf als Entscheidungskriterium
Die Anschaffungskosten des Midas liegen bei knapp 10.000 Euro. Damit der 3D-Drucker regelmäßig zum Einsatz kommt und ausgelastet ist, sollte der Bedarf an Kronen, Inlays oder Veneers in der Praxis entsprechend hoch sein. Sie sollten sich also die Frage stellen, wie häufig diese Indikation in Ihrer Praxis vertreten ist. So erlaubt der Midas beispielsweise den Druck von neun Veneers gleichzeitig. Kommt es im laufenden Betrieb regelmäßig vor, dass mehrere Veneers auf einmal gebraucht werden, oder eher selten? Sie sollten also Ihren Bedarf möglichst genau ermitteln.
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Sehen Sie einen großen Bedarf an entsprechenden Indikationen in Ihrer Praxis, lohnt ein Blick auf die laufenden Kosten, etwa für das Material. Eine Beispielrechnung: Der Listenpreis der Kartuschen für den Midas von SprintRay liegt derzeit bei 59 Euro für drei Kartuschen. Das bedeutet: Wenn man aus einer Kartusche eine Krone druckt, kostet diese 19,66 Euro. Zum Vergleich: Ein Lithium-Disilikat-Block von Ivoclar kostet 182 Euro für fünf Stück. Der Preis für eine Krone läge damit bei 36,40 Euro. Damit könnte der Midas ein vergleichsweise kostengünstiger Einstieg in den 3D-Druck von Kronen, Inlays und Veneers sein, wenn diese in der entsprechenden Menge gebraucht werden.
Wenn Sie über den Kauf des Midas nachdenken, profitieren Sie von der Erfahrung der CAD/CAM-Spezialisten von Henry Schein Dental. Diese beraten Sie bei Ihrer Entscheidung, machen Sie mit dem 3D-Drucker vertraut und bieten schnellen Support im Praxiseinsatz. Fordern Sie hier Ihr individuelles Finanzierungsangebot an.

Der 3D-Druck kann in vielen Fällen dazu beitragen, Prozesse zu optimieren. Ob ein 3D-Drucker wie der Midas von SprintRay eine wirtschaftliche Anschaffung für Ihre Praxis ist, hängt von Ihrem Bedarf, von den Anschaffungs- und Betriebskosten und vielen weiteren Faktoren ab. Lassen Sie sich im Vorfeld fachkundig beraten!
– Marc Fütterer
CAD/CAM-Spezialist bei Henry Schein Dental
Kombinationslösung für Zahnarztpraxen
Allgemein werden überwiegend Modelle und Schienen gedruckt. Trifft das auch für Sie zu, könnten Sie über eine Kombinationslösung nachdenken: Ein „großer“ Drucker – wie beispielsweise der Pro 2 von SprintRay – stellt in großem Stil Schienen, Modelle oder andere Restaurationen her, während der Midas den laufenden Bedarf an Kronen, Inlays und Veneers deckt. Mit dieser Lösung ließe sich Zeit sparen, weil beide Drucker parallel laufen können. Und sollten Sie sich für zwei Drucker desselben Systems entscheiden, lassen sich auch die Zusatzgeräte mehrfach nutzen. Weitere praktische Tipps zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit eines 3D-Druckers finden Sie hier.
Während beim Fräsen mit der Fräsmaschine nicht verwertbare Reste übrig bleiben, wird beim Drucken einer Restauration lediglich die Menge des ausgehärteten Materials verbraucht. Was während des Druckvorgangs nicht gebraucht wird, bleibt für nachfolgende Drucke verwendbar. Aufgrund der unterschiedlichen Vorgehensweisen ist eine gedruckte Krone daher materialschonender als eine gefräste Krone. Das macht den 3D-Druck ressourceneffizienter, günstiger und nachhaltiger.
Fazit
Der Midas von SprintRay ermöglicht Zahnarztpraxen und Dentallaboren die Herstellung von Kronen, Inlays und Veneers in hoher Schnelligkeit und Qualität. Die eigens für den 3D-Drucker entwickelte KI-hinterlegte Software ist intuitiv bedienbar und erlaubt ein präzises Design der Restaurationen. Dank des hohen Keramikanteils im Material sind diese besonders hochwertig, langlebig und bieten Patienten eine hohe Verträglichkeit und gute Optik. Ob sich die Anschaffung des kompakten 3D-Druckers lohnt, hängt von den Anwendungsbereichen in Ihrer Praxis ab.

