Chairside: Digitale Fertigung in der Zahnarztpraxis

Chairside-Fertigung in der Zahnarztpraxis erfolgreich gestalten

Kategorie: CEREC - Chairside
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Immer mehr Zahnärzte setzen indikationsbezogen auf die Chairside-Fertigung. Es gibt zwar verschiedene Systeme und Hersteller für CAD/CAM-Systeme in der Zahnarztpraxis, doch das Grundprinzip ist gleich: Die einzelnen Schritte von der Abformung bis zur Fertigung werden digitalisiert.

Chairside-Fertigung in der Zahnarztpraxis oder im Praxislabor: Scannen, konstruieren, schleifen, fertig. Das ist zwar sehr knapp auf den Punkt gebracht, entspricht aber der Intention der modernen Systeme.

Grundsätzlich gibt es Indikationen, in denen sich die  Chairside-Fertigung von Zahnersatz etabliert hat, speziell in der Einzelzahnversorgung. In vielen anderen Bereichen ist die hohe Kompetenz eines Zahntechnikers häufig unverzichtbar. Deshalb optimieren viele Praxisinhaber im Zuge der Einführung der Chairside-Fertigung auch den digitalen Workflow zum Dentallabor.

Bei Einführung der CAD/CAM-Fertigung in der Praxis - ob mit CEREC oder einem alternativen System - ist auf mehrere Dinge zu achten, denn die Konstruktion und Fertigung in der Praxis ist nur eine Seite der Medaille.

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Systeme für die Chairside-Fertigung in der Zahnarztpraxis

Möchte eine Praxis die Chairside-Fertigung integrieren, kann zwischen unterschiedlichen Herstellern von Intraoralscannern und CAD/CAM-Systemen gewählt werden.

Chairside-Fertigung in der Zahnarztpraxis
CAD/CAM - Chairside-Fertigung in der Zahnarztpraxis

Marktführer CEREC (Dentsply Sirona) ist der bekannteste Vertreter und seit mehr als 30 Jahren am Markt präsent. Die Datenerfassung im Mund erfolgt mit der neuen Primescan oder der Omnicam. Auch das Vorgängermodell von Sirona, die Bluecam, ist in vielen Praxen erfolgreich im Einsatz. Die neueren Systeme des Herstellers bieten aber deutliche Vorteile. Für die Konstruktion erleichtert die CEREC-Software einen intuitiven Prozess. Für die digitale Fertigung steht die neue CEREC Primemill oder die CEREC MC bzw. MCXL zur Verfügung.

Auch andere Hersteller haben  entsprechende Geräte im Programm, diese Systeme sind aber deutlich weniger verbreitet. Beispielsweise bietet Carestream ein System aus Intraoralkamera und CAM-Maschine (CS 3000) an. Auch Planmeca setzt auf Chairside-Fertigung und hat neben Intraoralscannern die CAM-Einheit PlanMill im Portfolio.

Die Trios-Intraoralscanner von 3Shape ermöglichen dank offener Systeme die Integration von Fräsmaschinen unterschiedlicher Hersteller, beispielsweise die unterschiedlichen dentalen Schleif- und Fräsmaschinen von vhf.

Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, welche Materialien und Indikationen Sie mit welchem Gerät nutzen können, haben wir für Sie eine Indikationstabelle der CAD/CAM-Materialien samt Hersteller zusammen gestellt.

Vorteile von Chairside-Systemen für die Praxis

  • Digitale Datenerfassung im Mund statt über den herkömmlichen Abdrucklöffel.
  • Eine Echtzeitdarstellung des Modells während der Abformung.
  • Die Dateifusion mit anderen digitalen Datensätzen (zum Beispiel DVT/CT).
  • Eine einfache Archivierung der digitalen Modelle.
  • Weiterverarbeitung der Daten in der Praxis oder im Partnerlabor.
  • Intuitive softwaregestützte Konstruktion und effiziente Fertigung ohne Zeitverlust.
  • Kontrolle über den gesamten Konstruktions- und Fertigungsprozess.
  • Klinische Sicherheit und langlebige Materialien.
  • Im Praxismarketing können mit den patientenfreundlichen Leistungen gezielt Neukunden gewonnen werden.

Die Investition in die Chairside-Fertigung kann sich für die Zahnarztpraxis auch im Hinblick auf die Praxisabgabe lohnen. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Ratgeber zur Praxisabgabe:

Vorteile von  Chairside-Systemen für den Patienten

  • Komfortable Behandlung ohne konventionelle Abdrucknahme mit Löffel und Abformmasse.
  • Nur eine Sitzung, d. h. nur einmalige Anästhesie und in der Regel keine zusätzlichen Behandlungstermine.
  • Hervorragende Analyse- und Diagnostikoptionen am virtuellen Modell.
  • Sofortige finale Restauration ohne provisorische Zwischenlösung.
  • Ästhetischer und langlebiger Zahnersatz.
  • Transparenter, nachvollziehbarer Behandlungsprozess vom Live-Scan über Einblicke in die Konstruktion bis zur Hightech-Fertigung.

Wie finde ich das passende CAD/CAM-System für meine Zahnarztpraxis?

Welches CAD/CAM-System für die eigene Praxis das passende ist, hängt von individuellen Zielen und Anforderungen ab. Eine der Herausforderungen: Kompatibilität der Systeme innerhalb der Praxis sowie mit den Systemen der Dienstleister und Geschäftspartner. Davon hängen Effizienz und Wirtschaftlichkeit des neuen digitalen Workflows ab.

Hilfreiche Tipps für die ersten Schritte bei der Digitalisierung, zur Auswahl des individuell am besten geeigneten Systems sowie eine Checkliste finden Sie in dem nachfolgend verlinkten Beitrag:

Wie der Prozess nicht nur in der Praxis, sondern auch zwischen dem Dentallabor und der Zahnarztpraxis erfolgreich gestaltet werden kann, haben wir in einem weiteren Artikel dargestellt. Hier finden Sie auch ein Video, in dem eine Zahnärztin und ihr Laborpartner über ihre Erfahrungen beim Einsatz von CEREC und der Gestaltung des Workflows sprechen.

Wo bekomme ich Unterstützung bei der Umstellung auf die Chairside-Fertigung?

Die Implementierung ist erfahrungsgemäß reibungslos, die entsprechende Vorbereitung vorausgesetzt. Es ist zum Beispiel empfehlenswert, das Praxisteam frühzeitig mit ins Boot zu holen und mit der Technik und den neuen Abläufen vertraut zu machen. Denn selbstverständlich bedeutet die Einführung der Chairside-Fertigung auch einige Umgewöhnungen.

Auch Fragen zu Leistungsabrechnungen, zur Integration des Systems in das Praxisnetzwerk oder zur Vermarktung beim Patienten tauchen im Vorfeld auf. Letztlich können auch die Kompatibilitäten der Systeme von Zahnarztpraxis und Partnerlabor eine Herausforderung darstellen.

Damit diese möglichen Hürden bereits im Vorfeld aus dem Weg geräumt werden können, ist ein stimmiges Gesamtkonzept nötig. Darum bietet Henry Schein Dental einen umfassenden Service rund um die Implementierung der Systeme. Dazu zählen zum Beispiel Schulungen – von Basis- bis Intensiv-Training – für das Team vor Ort, Abrechnungstrainings, Marketingpakete und Beratung durch Spezialisten für die Vernetzung. So wird der gesamte Implementierungsprozess begleitet.

Und auch nach erfolgreicher Einführung geht der Service weiter, unter anderem mit Wartungsservices und der ConnectDental-Hotline. Für einen gelungenen Einsatz im Praxisalltag. Mit CEREC+ bietet Henry Schein zusätzlich zum System vielfältige Services für einen erfolgreichen, spannungsfreien Start der Chairside-Fertigung.

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Schnelle Hilfe bei Problemen mit der Fertigung in der Praxis

Wenn CAD/CAM-Geräte plötzlich streiken, sind die Experten der ConnectDental-Hotline zur Stelle. Mit der Fernwartungssoftware TeamViewer können die erfahrenen Spezialisten direkt auf das System des Kunden zugreifen und die Fehlerquelle rasch ausmachen. Im Ergebnis lassen sich über 90 Prozent der Fälle über die Hotline lösen, und der Zahnarzt kann seine Arbeit fortsetzen. Andernfalls kommt ein Techniker in die Praxis.

Auch bei Fragen oder Unklarheiten während der Arbeit können sich Zahnärzte telefonisch an die Experten wenden, wenn schnelle Hilfe gefragt ist. Denn moderne Geräte bieten viele Möglichkeiten - sie alle zu beherrschen, effizient zu bedienen und optimal in die Abläufe einzubinden ist nicht immer einfach. Die ConnectDental-Hotline ist dann der zentrale Ansprechpartner und unterstützen die Anwender in allen Belangen – von Schwierigkeiten bei der Geräteanwendung über Softwarefehler bis hin zu IT- und Netzwerkfragen.

Bei Bedarf organisiert die ConnectDental-Hotline auch individuelle Online-Schulungen. Das ist empfehlenswert, wenn ein Zahnarzt oder eine Zahnärztin bereits ein CAD/CAM-System integriert hat und das Anwendungsgebiet erweitern möchte, etwa in der Implantologie. Auch zu Softwarethemen können Schulungen nützlich sein. Auf Basis der Ausgangslage vermitteln die Spezialisten in maximal 60 Minuten die wichtigsten Kenntnisse zum Thema.

Zahn
Ihr Draht zur CAD/CAM-Hotline

Sie erreichen die Hotline unter 0800 - 17 00 077.  Die Beratung im Rahmen der Produktgewährleistung ist kostenfrei. Andernfalls fällt eine Gebühr für die Fernschaltung via TeamViewer an. In besonders eiligen Fällen ist die kostenpflichtige Priority-Hotline (09001- 237 323) empfehlenswert.

Wie funktioniert die Chairside-Fertigung von Zahnersatz?

 1. Digitale Abformung

Die digitale Datenerfassung erfolgt bequem im Patientenmund. Aktuelle Intraoralscanner bieten perfekte Möglichkeiten. Beispiele sind die neue Primescan von Dentsply Sirona oder die 3Shape Trios 4 mit Funktion zur Karieserkennung.

 2. Konstruktion der Restauration

Moderne CAD-Software bietet vereinfachte Konstruktionsmöglichkeiten. Für die CEREC-Software ist beispielsweise die Biogenerik-Funktion zu nennen. Die biogenerische Kauflächengestaltung ist seit 2007 Bestandteil von CEREC.

Heute haben Anwender eine intelligente Anwendung, welche die Arbeit beim Herstellen eines Inlays, Onlays oder einer Krone wesentlich vereinfacht. Ab der Version 4.5 bietet die CEREC Software biogenerische Erstvorschläge, die auf Grundlage des Biokiefer-Algorithmus die Anatomie aufgreift, smarte Möglichkeiten.

Wohl bekanntester Anbieter für intuitive CAD-Prozesse ist 3Shape mit dem Trios Design Studio.

3. Fertigung in der Praxis

CAD/CAM in der Zahnarztpraxis bedeutet, dass die Restaurationen direkt in der Praxis gefertigt werden. Zum Herstellen stehen verschiedene Fräsmaschinen für die Praxis sowie für das Labor zur Verfügung. Dentsply Sirona hat für die Chariside-Fertigung die CEREC Primemill im Portfolio, mit dem die Restaurationen sofort in der Praxis umgesetzt werden können.

Soll die Restauration im Labor gefertigt werden, bietet Dentsply Sirona mit der inLab MC X5 optimale Möglichkeiten für einen nahtlosen Workflow zum Labor.

Auch von vhf gibt es Fräsmaschinen für das Praxislabor, die mit offenen Daten vieler Intraoralscanner bestückt werden können, und die speziell mit Trios und Design Studio von 3shape eine Trusted Solution bildet. Die vhf Z4 ist eine kompakte Maschine für die Nassbearbeitung. Für die digitale Fertigung im Labor bietet vhf den „Sprinter“ unter den Fräsmaschinen, die R5. Wie sich diese beiden neuen Fräsmaschinen von vhf in Praxis und Labor bewähren, lesen Sie im Artikel > N4+, S5, R5, K5+ und Z4 – Die Schleif- und Fräsmaschinen von vhf im Vergleich.

4. Finalisieren der Restauration

Bei hohen ästhetischen Ansprüchen und komplexen Arbeiten sollten die Restaurationen im Dentallabor gefertigt werden. Hier liegt eine hohe Kompetenz im Bereich Funktion und Werkstoffkunde. Die Praxis erhält kurze Zeit nach dem Datenversand die fertige Restauration und muss keine wertvolle Praxiszeit in die Fertigung investieren.

Innerhalb des Chairside-Prozesses stehen für das Fertigstellen der Restauration verschiedene Optionen offen. Abhängig ist das Finalisieren vom Material und von Patientenansprüchen.

Wird Zirkonoxid verwendet, ist nach dem Fräsen ein Sinterprozess notwendig. Hier bietet z. B. CEREC mit dem SpeedFire einen kompakten Sinterofen für kleinere Restaurationen wie Einzelkronen und dreigliedrige Brücken an, der direkt im CEREC System vernetzt ist.

Restaurationen aus Lithium-Disilikat (z. B. IPS e.max CAD) werden nach dem Schleifen einem Kristallisationsbrand unterzogen, z. B. im Programat (Ivoclar Vivadent). Viele moderne Materialien können bei Bedarf zudem ohne zusätzliche Individualisierungen umgesetzt werden. Scannen, konstruieren, schleifen, fertig – die Intention der Chairside-Fertigung.

Ob in Praxis oder Labor gefertigt wird, ist abhängig von der Restaurationsart und der Ausrichtung der Praxis. Vorteile im Labor sind die hohe Kompetenz und Erfahrung des Zahntechnikers sowie die große Materialvielfalt. Vorteilhaft beim Chairside-Prozess sind Effizienz und Patientenkomfort. Letztlich sollte der CAD/CAM-Workflow in der Praxis so ausgerichtet sein, dass sich beide Fertigungswege ergänzen und bedient werden können, so wie bei CEREC.

Individuelle Beratung durch CAD/CAM-Spezialisten

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vom 16.11.2020
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