Entsorgung in der Zahnarztpraxis: Von Amalgam bis Zähne

Dentale Altgeräte wie Behandlungseinheiten müssen nach den Vorgaben des ElektroG über einen Entsorgungsfachbetriebe entsorgt werden. Dieser muss als Erstbehandlungsanlagen zertifiziert sein.  Das bedeutet, die Geräte werden dort vor der Entsorgung nter strengen gesetzlichen Auflagen händisch zerlegt, kontaminierte Bauteile werden fachgerecht behandelt.

Die Vorgaben zur Entsorgung haben sich Anfang 2022 nochmal deutlich verschärft, denn der Gesetzgeber möchte sicherstellen, dass schadstoffhaltige oder kontaminierte Bauteile bei der Demontage und Behandlung nicht zerstört und Schadstoffe nicht in die zu verwertenden Materialströme eingetragen werden.

Weder der lokale Sperrmüll noch der Schrotthändler vom Stadtrand haben die Genehmigung, um als Erstbehandlungsanlage potentiell kontaminierte Elektrogeräte zu entsorgen. Einen entsprechend zertifizierten Entsorgungsfachbetrieb findet man beispielsweise über seinen Fachberater oder Techniker. 

Wenn Sie ein Elektrogerät beim Online-Händler oder Elektromarkt in der Innenstadt kaufen, muss der Hersteller oder der beauftragte Händler es zurücknehmen.

Im B2B-Bereich ist die Regelung dagegen anders. Der Hersteller ist nur dazu verpflichtet, eine zumutbare Möglichkeit zur Rückgabe zu schaffen. 

Grundsätzlich nehmen verschiedene Hilfsorganisationen gut erhaltene Dentalgeräte an, die für Projekte im In- und Ausland benötigt werden. Entsprechende Aufrufe findet man zum Beispiel in Fachzeitschriften wie der DZW. Aber man sollte sich die Frage stellen, ob ein Gerät, das ja aus guten Gründen nicht weiter in der eigenen Praxis zum Einsatz kommt, in einem Hilfsprojekt wirklich sinnvoll weitergenutzt werden kann. Denn auch dort müssen Geräte höchste Standards erfüllen. Zudem würden Reparaturen das zumeist schmale Budget stark belasten. Bei alten Geräten sind Leistung und Zuverlässigkeit häufig deutlich reduziert - und das spricht eher für eine korrekte Entsorgung als für einen sinnvollen Einsatz in Hilfsprojekten. Besonders bedenklich erscheint zudem die Tatsache, dass eine Gebrauchtgeräte-Spende leicht in eine illegale Entsorgung übergehen kann. 

Die Entsorgungskosten umfassen nur die Kosten, die im Rahmen der sogenannten "fachmännischen Behandlung und Zerlegung" von medizinischen Elektro-Geräte entstehen. Die Kosten für die Demontage eines Geräts und den Transport zur Behandlungsanlage trägt in der Regel der Praxisinhaber oder die Praxisinhaberin, sofern keine andere Regelung getroffen wurde.

Die Vorgaben zur Entsorgung medizinischer Elektrogeräte gelten nicht nur für Großgeräte.

Betroffen sind beispielsweise auch:

• Hygienegeräte wie Autoklaven und Sterilisatoren
• Praxistechnik wie Kompressoren & Saugmaschinen
• Kleingeräte bis 50 cm Kantenlänge, wie Pulverstrahlgeräte und Ultraschallreiniger

Der Besitzer oder die Besitzerin eines medizinischen Elektrogeräts - in der Regel die Praxisinhaberin, der Praxisinhaber - ist für die ordnungsgemäße Entsorgung ihrer oder seiner  medizinischen Elektrogeräte verantwortlich und muss die fachgerechte Entsorgung auch belegen können.

Bei einem zertifizierten Entsorger erhalten Kunden einen behördlich anerkannten Entsorgungsnachweis, der die Entsorgung mit allen notwendigen Angaben wie Gerätetyp, und Hersteller dokumentiert.